Drei Grazien in Erwartung des Paris
von Susanne Schattmann

Acryl auf Leinwand
80 x 60 cm

 

 

In meiner Schulzeit musste ich im Altgriechisch-Unterricht die Illias übersetzen. In dem ständigen Kampf mit fehlenden Vokabeln und ultralangen verschachtelten Sätzen hatte ich wenig Freude an dem Werk Homers, das im Wesentlichen von Krieg und Machtstreitigkeiten handelt. Einige Aspekte der Sage waren allerdings ganz interessant, darunter auch der Auftakt.

Das „Urteil des Paris“ ist der interessante Erzählungsbeginn und spielt etwa im 8. Jahrhundert vor Christus: Peleus und Thetis (eine Meeresnypmhe) luden zu ihrer Hochzeit alle Götter ein, vergaßen allerdings Eris, die Göttin der Zwietracht, was diese natürlich schwer beleidigte. Die verärgerte Göttin kam dennoch zur Feier und warf einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ in die Menge der Geladenen.

Drei der anwesenden Göttinen hielten sich für die jeweils Attraktivste und meldeten ihren Anspruch auf den Apfel an. Zwischen Athene, Hera und Aphrodite kam es zu einem Streit. Der Göttervater Zeus wurde gebeten, den Streit zu schlichten und die Schönste unter den dreien zu wählen. In dieses Minenfeld wollte Zeus sich nicht begeben und bat daher den Götterboten Hermes um Rat, der wiederum den jungen Prinzen mit Namen Paris, Sohn des Königs von Troja, mit der Aufgabe betraute, die schönste der drei Göttinnen auszuwählen.

Die drei zankenden Göttinnen versuchten, Paris zu bestechen. Während ihm Hera die Weltherrschaft versprach, stellte ihm Athene grenzenlose Weisheit in Aussicht. Aphrodite hingegen wollte ihm die schönste Frau der Welt, Helena, schenken. Paris entschied sich für die Liebe und überreichte Aphrodite den Apfel. Da die schöne Helena leider bereits mit Menelaos, dem König von Sparta verheiratet war, musste sie entführt werden, was schließlich der Auslöser für den Trojanischen Krieg war.

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