Seltsamerweise sind in neueren Fernsehproduktionen russische Rollen durchweg negativ besetzt. Das impertinent falsche Klischee ist der russische Mafiaboss, Schläger oder Drogendealer. Frauen sind gern im Rotlichtmilieu unterwegs. Aus Fernsehen und Presse bekannt sind dann noch die tatsächlich etwas zwielichtig wirkenden russischen Politiker.
Doch diesen schwierigen Gestalten, Stereotypen und Vorurteilen gegenüber stehen bei mir eine ganze Reihe beeindruckend positiver Erfahrungen und so steht Russland schon länger auf meiner Reisewunschliste. Alle, aus verschiedensten Landesteilen stammenden Russen, die ich persönlich kennenlernen durfte, sind mir sehr sympathisch.
Anfangen sollte ich allerdings viel früher. Unter den Klassikern, die ich in der Schulzeit lesen musste, ist mir Dostojewskis „Spieler“ bis heute gern in Erinnerung. Ältere Spielfilme wie „das Russlandhaus“, „Liebesgrüße aus Moskau“ oder der legendäre „Gorki Park“ kamen etwas vielschichtiger daher als neuere Fernsehkrimis. Zu Arkadi Renko (die Hauptfigur in Gorki Park) gibt es übrigens eine spannende, mehrteilige Krimireihe in Buchform. Ja und dann die wunderbaren sowjetischen Maler. Alexej von Jawlensky ist schon immer einer meiner Lieblingsmaler unter den Expressionisten. Mit der jungen, aus Moskau stammende Malerin Lena Krasotina haben wir für dieses Jahr eine Ausstellung geplant.
Unsere Reise nach Russland fand abends statt. Anton hatte an diesem Tag einen neuen Band des Schriftstellers Wladimir Kaminer gelesen. Anschließend kochte er eines meiner Lieblingsessen, einen Borschtsch. Als Reiseerinnerung zeichnete Anton dann zwei meiner über 100 Matroschkas in schöner Eintracht mir einer goldenen Zuckerdose, die an die Kirchtürme in St. Petersburg erinnert.
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