Um den aus Schweinfurt stammenden Jürgen Wolf kennenzulernen, reisten wir vor einigen Jahren in dessen Wahlheimat Köln. Fränkisch spricht der Künstler noch immer, obwohl er viel in der Welt herumgekommen ist. Im Übrigen ist er aber ein offenherziger Kölner geworden. Dem Theologiestudium in Würzburg und Wien schloss sich ein Studium der Kunstgeschichte und Malerei in Frankfurt an. Seit 1990 arbeitet er in Köln, versendet Gemälde in alle Welt und stellt seine romantisch bizarren Bildkompositionen in Österreich, Japan, Großbritannien, den USA und in vielen deutschen Städten aus. Neben seiner Arbeit als Maler schreibt Wolf auch Kurzgeschichten und inszeniert Theaterstücke.
Sein Lieblingsmaluntergrund sind kleine Holzkästen, etwa 4,5 cm tief, auf denen er sehr detailliert gemalte Räume mit schwerem, schwülstigem Barock-Interieur oder leichtem 50er Jahre Mobiliar ausstattet. Gerne tummeln sich in den völlig überladenen Szenen Tiere wie Zebras, Bären, Hasen, Vögel, Hunde, Pferde aber auch nackte Menschen. In Größe und Aufmachung erinnern die kunstvoll kompakten Bildobjekte an dicke historische Erfolgsromane. Ursprünglich waren die Holzkästchen Verpackungen einer sehr teuren Edel-Brillenmarke eines befreundeten Kunstsammlers. Mittlerweile lässt Jürgen Wolf die Holzkästen anfertigen. Im Lauf seines Lebens hat er fast 2000 dieser kleinen Kunstwerke mit wunderbar altmodisch angehauchten Motiven und ironischen, teils auch erotischen Komponenten gemalt.
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