Hashimu Bushiri Mruta (1942-1998) wurde in Mindu/Nakapanya im Distrikt Tunduru der Region Ruvumu im Süden Tansanias geboren. Er ist ein Verwandter Tingatingas, und wuchs ebenfalls in einer Bauernfamilie auf, besuchte eine Primarschule, absolvierte eine Polizistenausbildung und arbeitete zunächst in diesem Beruf. 1968 quittierte er den Polizeidienst und kaufte sich eine Farm in Bagamoyo bei Dar es Salaam. In Dar es Salaam ließ er sich dann zum Tingatingamaler ausbilden. Nach dem plötzlichen Tod von Edward Saidi Tingatinga, der versehentlich von einer Polizeistreife erschossen wurde, gründete Mruta mit anderen Malern die Tingatinga Partnership und später Tingatinga Arts Cooperative Society. Hashimu Bushiri Mruta bildete selbst viele Maler auch außerhalb der Verwandtengruppe von E. S. Tingatinga aus. Mruta war mit seiner Malerei sehr erfolgreich und mit vielen Ausstellungen im Ausland vertreten, vor allem in Dänemark und der Schweiz. Der Künstler war verheiratet und hatte 8 Kinder.
Tingatinga ist eine Kunstform der Malerei, die nach ihrem Begründer Edward Saidi Tingatinga (1932-1972) benannt wurde und ihren Ursprung in den 1960er Jahren in Tansania hat. Der Künstler Tingatinga war der Sohn armer Bauern des Makua-Volks im Süden Tansanias. Wie viele Kinder der Gegend hütete er Rinder, besuchte aber auch einige Jahre eine Missionsschule. Später arbeitete er im Haus englischer Kolonialbeamter bis zum endgültigen Ende der Kolonialherrschaft. Aus der Notwendigkeit heraus, Geld verdienen zu müssen, begann Tingatinga mit dem Malen. Er malte damals mit Fahrradlack auf 60 x 60 cm große Masonitplatten, die zur Verkleidung der Zimmerdecken in den Häusern der Europäer verwendet wurden. Seine Hauptmotive waren ländliche Szenen aus seinem Heimatdorf, die Tiere der Savanne aber auch afrikanische Geister und Wunderheiler. Da Edward Tingatinga mit dem Verkauf seiner Bild sehr erfolgreich war, zogen auch Familienangehörige und entfernte Verwandte zu ihm nach Dar es Salaam, um als Assistent des Künstlers zu arbeiten und je nach Begabung die Malerei zu erlernen.
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