Ausstellungsarchiv
Theo Noll · Eva Nordal
Ausstellung vom 23. September bis 11. November 2017
In den letzten Wochen hatten wir dank einer perfekten Galerievertretung enorm viel Zeit zu reisen, neue Eindrücke zu gewinnen und unglaublich viel Liegengebliebenes zu erledigen. Glücklicherweise haben unsere Ferien jetzt endlich ein Ende und wir sind wieder zurück in der Welt lebenswertester Stadt, wo wir unserer persönlichen Lieblingsbeschäftigung nachgehen und netten Leuten Kunst präsentieren dürfen. Unsere ersten beiden Künstler sind derart sonnige Gemüter, dass eine Verlängerung des Sommers garantiert ist.
Wäre der Regenbogen ein Wesen und käme zu Besuch in unsere neue Ausstellung, er käme sich blass vor und farblos. Eva Nordal und Theo Noll benutzen die komplette Farbpalette inklusive aller Zwischentöne, Abstufungen und Nuancen, um die Welt in ihrer unglaublichen Vielfalt malerisch darzustellen.
Eva Nordal stammt aus Norwegen, lebt in Berlin und ist sowohl in ihrem Wesen wie auch in ihrer Kunst eine Vertreterin des „heiteren Realismus“. Ihre Ölbilder sind präzise und äußerst realistisch gemalt, dabei aufregend bunt, thematisch vielfältig und leicht surreal. Menschen in auffällig gemusterter oder extrem schicker Kleidung mit besonders lebhafter Mimik und springlebendiger Gestik stehen im Mittelpunkt der Malerei Nordals. Da zweidimensionale Darstellungen nicht immer ausreichen, um die fabelhafte Erlebniswelt der Künstlerin zu übermitteln, sind einige Ölgemälde mit stofflichen Attributen verstärkt. Einen großen Teil der Ausstellung machen Eva Nordals Plastiken in Gestalt äußerst lebendig wirkender Menschen aus, die uns mal quirlig, mal nachdenklich, immer aber sehr lebensbejahend gegenüberstehen.
Theo Noll stammt aus dem Rheinland, hat in Marburg Malerei studiert und ist heute begeisterter Nürnberger. Mit seiner Künstlerkollegin aus Berlin hat er inhaltlich und maltechnisch absolut nichts gemeinsam, ähnlich ist allerdings das positive, gut gelaunte Naturell des Künstlers, das sich auch in seiner Arbeit widerspiegelt. Nolls Thema ist im weitesten Sinn die Natur, wobei seine vielfarbige, kontrastreich strahlende Ölmalerei durchweg abstrakt bleibt. Deutlich erkennbar sind dennoch florale Formen und Strukturen mit Retro-Elementen im Stil der Fifties. Die sehr ästhetischen Bilder umgibt eine angenehm altmodische, beinahe mystische Aura. Mehrteilige Bildreihen wirken nicht wie Darstellungen zeitlicher oder inhaltlicher Abläufe, sondern eher wie das muntere Nebeneinander farblich gleicher, in ihrer Form fröhlich variabler Naturphänomene.